Freitag, den 18. November 20.00 Uhr im Grauen Hof
WIRR – WOO – LAA´S

WIRR – WOO – LAA´S
Eine experimentelle Hommage an Kurt Schwitters
Ja, wohl wahr: ein Experiment? Nein, viel mehr noch: es ist eine Collage zwischen Dichtung, Musik und Kunst!
Kurt Schwitters hätte seine pure Freude und Lust daran gehabt – denn alles ist MERZ – im Sinne von MERZ-Kunst – und wenn das nicht MERZ ist, was ist dann MERZ?
Der Schauspieler Hagen Möckel und die Musikerin Hella von Ploetz kreierten und komponierten eine einzigartige Aufführung zu Ehren des berühmten Dadaisten Kurt Schwitters!
In einer mitreißenden Performance präsentiert Hagen Möckel Lyrik, Prosa und Lieder des Dadaisten der ersten Stunde. Mit seinem ganzen Stimm- und Ausdrucksregister versucht der schauspielende Rezitator Hagen Möckel ein imposantes Feuerwerk der Lautmalerei zu zeichnen. Hagen Möckel spricht, singt, tanzt und musiziert – ein Allroundtalent. Dabei begleiten ihn sehr intensive Klänge der Glasharfe – auch Cristal genannt.
Es ist wahrhaftig eine ganz eigenwillige und sehr poetische Hommage an Kurt Schwitters, wobei sich Dadaismus und Romantik die Hand reichen! Lassen Sie sich überraschen!
Kurt Schwitters' längerfristige Wirkung kann einem unterirdisch in alle Richtungen fliessenden Strom verglichen werden, irgendwo zwischen Gertrude Stein und Marcel Duchamp: er begeisterte die Beats, sein Zugriff auf die Reklame lebte in der Pop-Art weiter, seine Feste und Auftritte gingen den Happenings und Performances voraus, Schwitters' Lautgedichte beeinflussten die poésie sonore, seine Lyrik die konkrete Poesie, seine MERZ-Bühne antizipierte das Living Theatre, das Theater der neuen Objektivität, und wenn man Greil Marcus paraphrasieren will, so dröhnt sein Non-Sense-Bellen noch im Punk fort.
So haben sich beide Künstler in Ihrem Programm zur Aufgabe gemacht an einen grossartigen Künstler zu erinnern, der einmal bemerkte:
"Wenn du mich nicht siehst, so brauche ich deshalb und desdreiviertel doch nicht unanwesend zu sein".

Hella von Ploetz
Hella von Ploetz, geboren in Hildesheim 1963. Studierte Tanz und Gesang, u.a. mit Scott Hunt, Dr. James Moore, Joanne Bell, Bennie Gilette, Gloria Roberts.
Während sie die normalen Standardtechniken im Bereich Tanz und Gesang studierte, wurde bereits die Idee von einer „anderen Welt“ geboren. Im Ursprung inspiriert von den ersten Stücken von Robert Wilson und insbesondere das Stück „Die Metamorphosen des Ovids“ führten sie auf einen neuen Weg.
Seit vielen Jahren schreibt Hella von Ploetz experimentelle Theaterstücke. Sie äußert selbst über sich, dass sie schon immer die „Extreme“ gereizt haben. „Zuerst ist eine Vision da. Es folgen Bilder und Klänge, teilweise auch Worte, die sich um eine Idee bewegen und ein Stück entstehen lassen.
Die Arbeit mit der Glasharfe offenbart alles für mich. Ihre Klangwelt ist die reine Inspiration und schenkt mir die Möglichkeit meine Bilder in Klänge zu übersetzen“.
„Die Idee von einem experimentellen Theater ist nicht nur eine Idee. Sie wächst und nimmt zunehmend mehr ihre Form an. Verbunden mit dem Wunsch kreativen Menschen, sei es experimentelles Theater, Musik oder Kunst, Raum zu schenken“.
Foto von Alexej Hartig
Text zur Glasharfe
Die Glasharfe – ursprünglich auch Cristal genannt – ist ein sehr seltenes Instrument. Es besteht aus einer Reihe von Glasstäben, die mit Wasser befeuchteten Händen gerieben werden. Dabei entstehen Schwingungen, die sich auf das grosse Blech übertragen. Das Blech, der sogenannte Resonanzkörper überträgt diese Schwingungen als Klänge nach draussen.
Das Instrument bietet von seiner Konstruktion her noch weitere Möglichkeiten es zu bespielen. Sei es zum Beispiel rhythmisch mit Schlegeln an den Gewindestangen, oder mit dem Cellobogen das Blech zu streichen.
Die Entwicklung dieses Instruments wurde insbesondre durch die Brüder Bernard und François Baschet vorangetrieben. Die Glasharfe mutet durch ihre Konstruktion nicht wie ein Musikinstrument an, sondern gleicht eher einer Skulptur.

Karten erhalten Sie im Vorverkauf im Kulturbüro
des Aschersleber Kunst- und Kulturvereins e.V.
Kurze Str.1
Tel. und Fax: 03473 / 816346
Email: akku-aschersleben@t-online.de
oder am Veranstaltungstag direkt im Grauen Hof
ASCHERSLEBER KUNST- UND KULTURVEREIN E.V. WIR FÖRDERN KUNST